Montag, 9. Mai 2011

Am Ende einer Beziehung

Ich spreche hier von einem Ende bei dem die persönlichen Differenzen nicht so groß sind, dass man sich immer streitet, sondern – was oft noch schlimmer ist – an der Psyche nagen und man sich lange Zeit quält es letztlich doch zu beenden obwohl man den andern ehrlich mag.
Danach werden viele Fragen aufgeworfen, die allerdings nichts mit der Beziehung, oder besser gesagt mit dem Weg zum Ende, zu tun haben sondern mit dem Danach zusammenhängen.
  • Wie lange soll ich die paar Kilobyte Kontaktdaten vorhalten?
  • Wie viel Sinn steckt dahinter diese zu pflegen?
  • Was ist mit den Kalendereinträgen für Geburtstag und Jahrestag?
  • Was ist mit den Geburtstagen der Schwiegerleut in spé?
  • Was ist mit dem Beziehungsstatus im SocialNetwork?
Das ist der größte Knackpunkt für mich: der Status im SocialNetwork.
Dadurch erfahren die Menschen die mir nahe stehen punktgenau und unverblümt wie es um meine Beziehung steht. Unverblümt ist dabei kein passender Begriff, besser trifft es: nüchtern, emotionslos. So will ich das meinen Freunden und meiner Familie nicht sagen und erst recht will ich nicht, dass sie auf einem ähnlich emotionslosen Weg Anteil nehmen.
Doch anderer Seits sende ich damit vielleicht ein falsches Signal. Macht es also Sinn mit dem Ex-Partner darüber zu sprechen? Also nicht nur darüber, dass die Beziehung nun zu Ende ist, sondern explizit über den Status im SocialNetwork.
Ich meine ja! Denn so haben beide die Möglichkeit ihren Freunden, und damit meine ich Menschen mit denen sie regelmäßige Kontakte pflegen, das Ende auf die eigene Weise zu erklären und keiner sendet versehentlich dem andern ein missverständliches Signal.
Denn hier gibt es viel falsch zu verstehen. Lässt man den Status wie er ist, kann der andere daraus schließen, dass die Beziehung doch nicht zu Ende ist und noch ein letzter Funken Hoffnung für eine Weiterführung besteht. Weiter geführt kann das auch bedeuten, dass der eine die Beziehung unter keinen Umständen aufgeben will.
Ich denke die Zusammenhänge zwischen dem Beibehalten des Status, der Hoffnung, der Anhänglichkeit und der daraus möglichen Belästigung des andern brauche ich hier nicht näher zu erläutern und jeder kann sich ein Bild davon machen was einem selbst so alles durch den Kopf geht, wenn man die Beziehung als beendet ansieht und der andere einfach nicht verstehen will, dass es nunmal unveränderlich zu Ende ist.
Doch setzt man den Status noch am selben Tag auf den aktuellen Zustand, so kann der andere auch das falsch verstehen. Vielleicht besteht ja doch noch eine Möglichkeit das Blatt zu wenden oder die Entscheidung ist doch nicht so gefestigt wie es den Anschein hat. Vielleicht will sich auch der andere einfach nur die Möglichkeit offen halten und würde durch eine solche Statusänderung abgeschreckt.
Für mich bleibt es also dabei. Ich will es thematisieren und nach einem friedlichen Ende auch eine gemeinsame Lösung für den Beziehungsstatus im SocialNetwork finden.

Bei all dem Geschreibse bin ich selbstverständlich davon ausgegangen, dass der Zustand des Beziehungsstatus nicht dafür verwendet wird eine Beziehung aufzunehmen und diese auf die gleiche Weise zu beenden, sonder mit diesem seinen Freunden, Bekannten und Interessierten ein Stück weit mehr über sich selbst preis zu geben.
Über eine Statusanzeige eine Beziehung zu definieren ist schlichtweg Schwachsinn, und ein anderes Thema zu dem ich vielleicht auch mal was schreiben werde.

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