Freitag, 8. Januar 2010

Runter vom Gas!

Zur Zeit lese ich ein Buch, das dabei helfen soll dein inneren Schweinehund zu überwinden, besser gesagt: mit ihm klar zu kommen. Darin wird unter anderem beschrieben, wie wirkungsvoll es ist seinen Vorhaben ein anderes Etikett zu verpassen, also anstelle "ich muss" "ich darf" zu sagen. Etwas ähnliches habe ich auch mal in einem kleinen Seminar zum Thema Kundenzufriedenheit gelernt.
Mit diesem Wissen ausgestattet war ich am Freitag auf dem Weg nach Mannheim rein und musste mich zusammenreißen als ich das Transparent über der Autobahn, nein zweispurigen Landstraße, sah auf dem "Runter vom Gas!" prangerte.
Wie bitte? Ein Ausrufezeichen?! Ich fass es nich! Wollen die mir doch tatsächlich hier erzählen wie schnell ich zu fahren hab? Hier sind 100 und die fahr ich auch mit diesem Smart, hab es ja auch eilig. Und dann auch noch dieser Befehlston mit dem Ausrufezeichen, ich kanns ja nich fassen.
Sicherlich hätte ich wirklich mal auf den Tacho geguckt, wenn sich mir der Sinn dieses Satzes erschlossen hätte, schließlich sieht die Stelle nich aus wie eine besondere Gefahrenstelle: zwei Spuren, keine Bäume, ordentliche Leitplanken und sehr übersichtlich. Und ohne das Ausrufezeichen ist dieser Satz auch weniger vorschreibend und appelliert mehr an meine Vernunft.

1 Kommentar:

  1. Dass das Konzept "an die Vernunft appellieren" in der Breite signifikant schlechter skaliert als "Befehlston und FUD" kann man unter anderem an den Wahlergebnissen der CDU sehen.

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